Partnerschaftsverein Charkiw-Nürnberg e. V.

Seit 25 Jahren für den kulturellen Austausch im Einsatz
Seit 25 Jahren für den kulturellen Austausch im Einsatz

Die Städtepartnerschaft zwischen Nürnberg und Charkiw, der zweitgrößten Stadt in der Ukraine, besteht seit 1990. Wichtige Anliegen waren dabei die Erinnerung, Versöhnung und Annäherung beim gemeinsamen Gedenken der Schrecken des Zweiten Weltkriegs sowie vertiefte Verständigung und Begegnung zwischen Ost und West. Viele Nürnberger Bürgerinnen und Bürger waren bewegt und begeistert von den ersten Begegnungen und gründeten deshalb 1993 den Partnerschaftsverein Charkiw-Nürnberg, um die Verbindung persönlich mitzugestalten. Die Initiative fördert Bildung, Begegnung, Kulturaustausch und interkulturelle Verständigung und hat darüber hinaus soziale Projekte entwickelt, die Kindern, Armen und Kranken verlässliche Hilfe leisten. Die Aktivitäten leben vom ehrenamtlichen Engagement der über 100 Mitglieder und von finanzieller Unterstützung.

Das "Nürnberger Haus" in Charkiw

Erholungsaufenthalt im Kinderlager Grüner Hügel bei Charkiw
Erholungsaufenthalt im Kinderlager Grüner Hügel bei Charkiw

1995 gründete der Partnerschaftsverein das Kultur- und Bildungszentrum "Nürnberger Haus", das zum Herzstück der Partnerschaft wurde. Als Sprachlernzentrum des Goethe-Instituts, als Begegnungszentrum und als Mittler deutscher Kultur wird es von allen Seiten anerkannt. Zur gleichen Zeit nahm auch die Armenküche ihre Arbeit auf, um die Betroffenen regelmäßig zu verpflegen – aktuell versorgt sie rund 130 Menschen, denn die Durchschnittsrente in der Ukraine liegt immer noch unter 100 Euro. Von 1995 bis 2008 half der Verein vor Ort außerdem bedürftigen Charkiwer Kindern. Seit 2008 geht die Unterstützung an ein Kinderförderzentrum, das die Bedürftigen und Sozialwaisen von der Straße holt und ihnen durch vielfältige Aktivitäten neue Fähigkeiten beibringt und Perspektiven ermöglicht. Darüber hinaus leistete der Verein immer wieder medizinische Hilfe für tuberkulose- und leukämiekranke Kinder und ermöglichte zahlreiche Präventionsmaßnahmen. Außerdem unterstützt er Kinder von Binnenflüchtlingen, die 2014 zu Tausenden aus dem Kriegsgebiet im Osten nach Charkiw strömten, durch Infrastrukturmaßnahmen, Medikamente, Pflegemittel und Schulmaterial.

 

Die Helga und Dr. Erich Schwanhäußer-Stiftung unterstützt das Engagement des Vereins bereits seit vielen Jahren und ermöglichte dadurch unter anderem einen Erholungsaufenthalt für Heranwachsende im Kinderlager Grüner Hügel bei Charkiw sowie den Bau der "Schule an der Sonne" – einer großen Laube im Charkiwer Waisenkinderdorf "Otradnoe", die im Sommer vielfältig als Unterrichts-, Spiel-, und Bastelraum für Feste, Konzerte, Gastempfänge und Geburtstage genutzt wird. Über die Baumaßnahme hinaus konnten durch die finanzielle Unterstützung auch Möbel und ein Ofen, der sowohl zum Pizzabacken als auch zum Töpfern genutzt wird, angeschafft werden. Außerdem förderte die Stiftung Hilfsmaßnahmen des Partnerschaftsvereins wie Basisimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten und Tuberkulose für Flüchtlingskinder.